Sexarbeiterinnen in existenzieller Not

Hilfsangebote des Projektes „Marischa“ notwendiger denn je / Förderverein bittet um Spenden

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In Zeiten von Corona sind Prostituierte vom Verbot der Sexarbeit existentiell bedroht. Seit 2013 kümmern sich Ehrenamtliche aus dem Projekt „Marischa“ um Frauen, die auf dem Straßenstrich arbeiten und unterstützt sie in ihrem Alltag. Seit 2016 unterfüttert das Gesundheitsamt die Arbeit der heute zwölf Ehrenamtlichen und weiteren sechs Helfern im Hintergrund mit einer halben Stelle. Begleitungen und wöchentliches Streetwork auf der Siemensstraße werden so erst möglich. Ein Hilfsangebot, das in Zeiten der Pandemie notwendiger denn je ist.  Zudem gibt es seit Anfang Oktober 2020 den „Treffpunkt Marischa“, ein Angebot, sich auch in Corona-Zeiten möglichst niederschwellig beraten zu lassen. Frauen in Not bekommen dort Lebensmittel, Gutscheine für Supermärkte oder Hygieneartikel, Hilfe bei Recherchen und beim Kontakt mit Behörden.

Ungeachtet der erschwerten Umstände will das Projekt „Marischa“ den Kontakt insbesondere am Beratungsort Siemensstraße nicht abbrechen lassen. Der Bedarf, sich anvertrauen zu können, ist groß. Gerade deshalb suchen die Streetworkerinnen und Streetworker die Frauen weiterhin auf und laden sie zum Gespräch ins Gesundheitsamt ein, um Alternativen und Hilfe anzubieten. Dazu gehört die Aufklärung über neue Regeln und gesundheitliche Gefahren, die Unterstützung bei Anträgen auf Grundsicherung und die Möglichkeit, sich kostenlos und anonym auf HIV und sexuell übertragbare Infektionen testen und gesundheitlich untersuchen zu lassen.

Bedarfe und Sorgen sind in den vergangenen Monaten auch bei den Frauen gestiegen, die in Bordellen, Clubs und anderen Prostitutionsstätten tätig waren. In enger Kooperation mit der HIV/STI-Beratungsstelle des Gesundheitsamtes hat das Projekt „Marischa“ vermehrt Kontakt zu ihnen aufbaut. Im Rahmen des Kooperationsprojektes „GutVernetzt“ wurden Flyer auf Deutsch, Rumänisch und Bulgarisch in den Bordellen verteilt, in denen über die neuen Corona-Verordnungen, das muttersprachliche Beratungsangebot von „Marischa“ und die Möglichkeit medizinischer Hilfen aufgeklärt wurde.

Ein großer Gewinn ist die neue Kooperation mit der Coesfelder Tafel, die große Mengen an Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Kindersachen spendet. Das überwiegend spendenfinanzierte Projekt „Marischa“ ist auf weitere Unterstützung angewiesen. Spenden können auf das Konto des Empfängers Förderverein Marischa, IBAN DE79 4005 0150 0354 5035 67, überwiesen werden.

Weitere Infos hat Yanica Grachenova (Gesundheitsamt, Mail: grachenova@stadt-muenster.de, 02 51/4 92-53 86). Hintergründe zeigt auch der Kurzfilm „Zhana“ auf YouTube.

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