Durchglüht vom vaterländischen Geist

Themenabend des Stadtarchivs am 26. November live im Internet / Reichswehr, Uni und rechtsradikale Netzwerke

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So ganz soll in Zeiten der Corona-Pandemie nicht auf die beliebten Themenabende im Stadtarchiv verzichtet werden. Die Kenner der städtischen Geschichte gehen vielmehr online und bieten am 26. November einen weiteren Vortrag an, der bequem und sicher am PC oder Tablet verfolgt werden kann. Der Historiker Timm C. Richter referiert unter dem Titel „Durchglüht vom vaterländischen Geist“ über Reichswehr, Universität und rechtsradikale Netzwerke in Münster in der Zeit von 1919 bis 1933.

Nach der Revolution 1918 begann auch in Münster mit ersten freien Wahlen eine neue demokratische Zeit. Zugleich aber setzte  soziale Unzufriedenheit ein, politische Krisen wechselten sich ab. In militärischen Kreisen, Universität und politischen Vereinigungen verstärkten sich republikfeindliche radikale Strömungen, deren Wirkung sich bis in die Zeit des Nationalsozialismus entfaltete. Für den preußischen Innenminister Carl Severing wurde Münster „im Laufe der ersten Jahre nach dem Weltkrieg zu einem Sammelpunkt reaktionärer Organisationen“.

Der Vortrag zeichnet diese Entwicklung nach  und nimmt  Akteure und Netzwerke in den Blick. Richter wird auch erläutern, dass der von Nationalsozialisten strapazierte Begriff des „Völkischen“ keine Neuerfindung der Nazis war, sondern sich einige Jahrzehnte weiter zurückverfolgen lässt. Der Vortrag bleibt nicht bei Begriffserläuterungen, sondern wird die Entwicklung nach 1918/19 auch anhand von vielen Quellen und Abbildungen aus dem Stadtarchiv, also aus der lokalgeschichtlichen Perspektive veranschaulichen.

Info: Der Themenabend wird live im Internet übertragen und ab 18 Uhr freigeschaltet. Der direkte Zugang ist über www.stadt-muenster.de/archiv oder den Link www.twitch.tv/stadtarchivms möglich. Wer später noch einmal in den Themenabend hereinhören möchte, hat zwei Wochen Zeit dazu. So lange bleibt das Online-Angebot aktiv.

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