Coronaviren in der Muttermilch: Forscher ermutigen zum Stillen

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Dass Corona über Tröpfcheninfektion übertragen wird, ist bekannt. Ob auch Flüssigkeiten die Krankheit übertragen, haben Virologen am Ulmer Universitätsklinikum untersucht – und dabei Muttermilch von Stillenden unter die Lupe genommen. Tatsächlich entdeckten sie Erbgut von SARS-CoV2 in der Muttermilch. Ob es sich dabei überhaupt um infektiöse Viren handelt und wie oft das Virus dort hineingelangt, ist bisher noch ungeklärt. „Wir wagen uns aber sicher nicht zu weit vor, wenn wir sagen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass das Coronavirus über Muttermilch übertragen wird“, betont Studienleiter Professor Dr. Jan Münch, Direktor des Instituts für Molekulare Virologie am Universitätsklinikum im Apothekenmagazin „Baby und Familie“.

Muttermilch tötet Viren möglicherweise ab

Der Virologe vermutet, dass die Muttermilch die Viren angreift und sie unschädlich macht. Berichte, nach denen Muttermilch sogar Antikörper enthalten könnte, die das Kind schützen würden, kann der Ulmer Virologe nicht bestätigen. Für klare Aussagen dazu sei noch zu wenig bekannt. Münchs Ratschlag: Eltern sollten sich nicht zu viele Gedanken machen. Zu gering sei das Risiko, zu mild der Krankheitsverlauf bei den allermeisten Babys.

Fachgesellschaften empfehlen das Stillen

Noch dazu bietet das Stillen viele Vorteile, wie zum Beispiel den wichtige Haut-zu-Haut-Kontakt. Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) oder die Nationale Stillkommission befürworten daher das Stillen auch bei positiv auf SARS-CoV2 getesteten Müttern, wenn bestimmte Hygieneregeln eingehalten werden und sie gesundheitlich dazu in der Lage sind.

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