In welcher Verfassung sind wir?

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Die Akteure der Dialoge zum Frieden 2019 (v.l.):Hannes Demming, Carola von Seckendorff, Ursula Warnke, Prof. Franz Josef Jakobi, Thomas Köhler, Prof. Norbert Nowotsch, Prof. Alfons Kenkmann, Bernadette Spinnen. – Foto: Presseamt Münster

Dialoge zum Frieden werfen Blick in die „Seele“ des Landes / Podiumsdiskussion und Theaterstück / Programm liegt vor

Haben wir durch Meinungsmache per Twitter den Dialog verlernt? Ist angesichts neuer Parteiengefüge konstruktiver Streit nicht mehr möglich? Geht auf der schwierigen Suche nach Orientierung zwischen Wahrheit und Fake-News unsere Diskussionskultur verloren? Kurzum: „In welcher Verfassung sind wir?“ Diese Frage zieht sich als roter Faden durch die „Dialoge zum Frieden 2019“.

Die städtische Reihe sucht in Diskussionen, Theaterstücken, Lesungen und historischen Rückblenden nach Erklärungen für die Gefühlslage der Gesellschaft und möchte mit Hilfe von Wissenschaftlern und Praktikern Lösungsansätze aufzeigen.

Zwei öffentliche Veranstaltungen stehen im Mittelpunkt: Einen Blick in die „Seele“ unseres Landes wirft die zentrale Podiumsdiskussion mit prominenten Wissenschaftlern und Journalisten am Montag, 30. September, um 20 Uhr im Rathausfestsaal. Mit dabei sind der Publizist Christian Schüle, der Leibnitz-Preisträger und Historiker Prof. Dr. Ulrich Herbert von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam, Prof. Dr. Susanne Schröter von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Ordinarius für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht der Julius-Maximillians-Universität Würzburg, Prof. Dr. Horst Dreier. Moderiert wird die Runde von der Journalistin Dr. Franziska Augstein. Seit 2016 schreibt sie für die Süddeutsche Zeitung die Kolumne „Augsteins Welt“.

Fiktion und Diskussion gehen am Montag, 7.Oktober, um 20 Uhr im Rathausfestaal eine spannende Verbindung ein. „Der Ordner. Gegen das Vergessen“ heißt die Inszenierung von „TheaterFreiFrau“, bei der sich eine Enkelin mit den NS-Prozessunterlagen ihres Großvaters auseinandersetzen muss. Die vermeintlich private Geschichte bekommt eine allgemeine Dimension und wirft viele Fragen über Geschichte, Verantwortung und die Diskursfähigkeit unserer Gesellschaft auf. Eine Diskussionsrunde, moderiert von WDR-Journalistin Gisela Steinhauer, sucht nach Antworten. Zu Gast sind die Polizeihistorikerin Prof. Dr. Sabine Mecking und die Diplompsychologin Prof. Dr. Heide Glaesner. Die Enkelin ist Stephanie Borgert, Unternehmerin und Wirtschaftskolumnistin der Frankfurter Rundschau, die sich im Theaterstück selbst spielt.

Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich unter dialoge-zum-frieden@stadt-muenster.de.

Flankiert werden die Hauptveranstaltungen der Dialoge zum Frieden 2019 von weiteren Programmbausteinen. Dazu gehört das Historienspektakel zum Westfälischen Frieden „Vivat Pax“ am Samstag, 21. September, um 13 Uhr und um 16 Uhr auf dem Platz des Westfälischen Friedens (Rathausinnenhof). Es folgen die Ökumenische Friedensvesper am Donnerstag, 24. Oktober, um 18 Uhr in der Lambertikirche, das Treffen der Religionsgemeinschaften aus den Friedensstädten Münster und Osnabrück am Dienstag, 29.Oktober, im Rathaus für geladene Gäste, die öffentliche Feier zum 20-jährigen Bestehen des Geschichtsortes Villa ten Hompel am Mittwoch, 30. Oktober, um 19 Uhr im Rathausfestsaal und die Schülerakademie zum Thema „Kein Frieden ohne Gerechtigkeit“ am Donnerstag, 31.Oktober, in der Akademie Franz Hitze Haus.

Ihren Abschluss finden die Dialoge zum Frieden am Montag, 25. November, um 19 Uhr mit einer Feierstunde zur Übergabe der neu gestalteten Bürgerhalle. Besucherinnen und Besucher jeden Alters können sich hier an Tablets, Bildschirmen und mit Hilfe von Augmented Reality digital mit Thema Westfälischer Frieden in der Stadt auseinandersetzen. Die Kuratoren Prof. Alfons Kenkmann, Prof. Franz Josef Jakobi sowie Prof. Norbert Nowotsch erklären das neue Vermittlungskonzept. Es ist aus dem Europäischen Kulturerbejahr hervorgegangen und wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Unterstützt wird das Projekt auch von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe. Als Gastredner ist Dr. Uwe Koch vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz mit dabei. Die Veranstaltung ist öffentlich, eine Anmeldung erforderlich unter  dialoge-zum-frieden@stadt-muenster.de.

Mit der 2006 ins Leben gerufenen städtischen Veranstaltungsreihe Dialoge zum Frieden macht Münster seine historisch begründete Verantwortung und seine Kompetenz für Konfliktlösung durch Dialog in der Tradition der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden deutlich. Konzipiert und durchgeführt wird sie von Münster Marketing in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis 1648 – Dialoge zum Frieden in der Allianz für Wissenschaft. Gefördert werden die Dialoge zum Frieden durch die Sparkasse Münsterland Ost.

Alle Informationen zur Veranstaltungsreihe enthält ein Programmheft, das in der Münster-Information im Stadthaus 1 ausliegt. Online steht das Programm unter www.dialoge-zum-frieden.de

Quelle: Stadt Münster

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