Ein Sprachakrobat und zwei Glücksfälle – Festakt für drei Poesiepreisträger

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Quelle: Stadt Münster

Stadt Münster ehrt am Sonntag Eugene Ostashevsky, Monika Rinck und Uljana Wolf / Laudatio von Ulf Stolterfoht / Abschluss des Lyrikertreffens

Der russisch-amerikanische Lyriker Eugene Ostashevsky verstrickt einen Seeräuber und einen Papagei in kritisch-gewitzte Gespräche. Für diese absurden poetischen Dialoge in immer neuen Rhythmen und Reimen zeichnet die Stadt Münster den New Yorker mit ihrem Preis für Internationale Poesie aus. Zuerkannt wird die mit insgesamt 15 500 Euro dotierte Auszeichnung – die gleichermaßen einen Gedichtband und dessen Übersetzungsleistung würdigt –  Ostashevsky und seinen beiden deutschen Übersetzerinnen Monika Rinck und Uljana Wolf für den zweisprachigen Band „Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt“.  Die Feierstunde zum Abschluss des Internationalen Lyrikertreffens am Sonntag, 26. Mai, 11 Uhr, im Erbdrostenhof  ist öffentlich. Zuvor schon (10.15 Uhr) ehrt  Bürgermeisterin  Beate Vilhjalmsson die Preisträger bei einem Empfang im Friedensaal mit dem Eintrag in das Goldene Buch.

Für die mit namhaften Literaturkritikern besetzte Poesiepreis-Jury bestand kein Zweifel: Sie würdigt  die polyphone und polyglotte Sprachakrobatik und den Formenreichtum eines Autors, der virtuos alle Gattungsregister ziehe – vom Kinderlied über die Ballade bis hin zu Hip Hop und Rap. Schlichtweg ein Glücksfall sei die Übersetzungsleistung. Mit einem Höchstmaß an Geist und Witz hätten Monika Rinck und Uljana Wolf der Poesie Ostashevskys die Tore der deutschen Sprache geöffnet, urteilten die Jurymitglieder. Die Gäste im barocken Festsaal dürfen sich am Sonntag auf die gewitzten Wortspiele freuen, wenn der Preisträger und die Preisträgerinnen in ihrer Lesung den Poesiedialog lebendig werden lassen.

Die Laudatio hält Ulf Stolterfoht, seinerseits mehrfach ausgezeichneter Dichter, Sprachwissenschaftler und Herausgeber. Der Träger des Peter-Huchel-Preises wurde durch sein auf neun Bände angelegtes „Fachsprachen“-Langzeitprojekt   bekannt und ist für Literaturkritiker Michael Braun der „umtriebigste  Aktivist der experimentellen Poesie in Deutschland“.

Freuen dürfen sich die Gäste auch auf musikalische Kostbarkeiten. Maciej Frackiewicz entführt mit seinem Akkordeon in Klangwelten aus Dänemark, Argentinien und Deutschland.  Der polnische Musiker, Absolvent der Chopin-Musikuniversität in Warschau und Dozent an der Hochschule für Musik in Detmold, gewann zahlreiche  Preise und Auszeichnungen, darunter den Deutschen Musikwettbewerb in Bonn (2017). Er tritt als Solist mit renommierten polnischen Orchestern auf.

Quelle: Stadt Münster

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