Trotz Corona: Rettungsdienst steht jederzeit zur Verfügung / Personal ergreift bei Bedarf Schutzmaßnahmen
Im Zweifel anrufen. So lautet der Rat des Rettungsdienstes der Stadt Münster. Der Rettungsdienst in der Notfallversorgung und beim Krankentransport ist auch in Zeiten der Corona-Pandemie jederzeit sichergestellt: „Rufen Sie im Zweifel lieber einmal zu oft den Notruf, als einmal zu wenig“, klärt der Leiter der Feuerwehr, Gottfried Wingler-Scholz, auf. „Unsere Leitstelle findet für jede Situation gemeinsam mit den Anrufern eine Lösung, bei Bedarf verweisen wir natürlich auch auf die niedergelassenen Ärzte, denn längst nicht jeder Hilfesuchende benötigt das Eingreifen des Rettungsdienstes.“
Trotz Corona: Rettungsdienst steht jederzeit zur Verfügung
Auch wenn die Corona-Pandemie derzeit vieles in der Gesellschaft auf den Kopf stellt: „Der Rettungsdienst in der Verantwortung der Feuerwehr steht für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt jederzeit zur Verfügung“, sagt Gottfried Wingler-Scholz.
Die Feuerwehr hatte sich bereits Ende Februar auf die Pandemie eingestellt und ihre internen Abläufe angepasst. Auch dank dieser Maßnahmen blieb die Berufsfeuerwehr bisher von Corona Virus-Infektionen weitgehend verschont. Alle Rettungsdienstfahrzeuge sind im Dienst und stehen für Einsätze bereit.
Aktuell sind die Rettungsdienst-Einsätze eher rückläufig. Die Gründe für diese Einsatzrückgänge sind unklar. Möglich ist, dass einzelne Patienten zögern, den Rettungsdienst zu rufen, obwohl dies eigentlich notwendig wäre. Weitere mögliche Erklärungen können auch das weitgehend zum Erliegen gekommene Freizeitverhalten in der Stadt, die geringere Mobilität wegen der Arbeit zu Hause oder der deutlichen Einschränkungen für Berufstätige in vielen Branchen sein. Im März kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Rückgang von etwa 20 Prozent der Rettungswagen-Einsätze. Im Bereich der Versorgung von Patienten mit akuter Lebensgefahr, bei denen zusätzlich auch ein Notarzt zum Einsatz kam, betrug der Rückgang 10 Prozent gegenüber dem März 2019.
Rettungsdienst hat sich frühzeitig vorbereitet
Zudem hatte sich der Rettungsdienst auf die Bewältigung einer größeren Zahl von Einsätzen vorbereitet. „Wegen der Corona-Situation besteht absolut kein Grund, auf einen Notruf zu verzichten, wenn er nötig ist“, betont Professor Andreas Bohn, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. „Zu keinem Zeitpunkt kam es bisher zu einer Überforderung des Rettungsdienstes.“
Jetzt wird bei einem Notruf unter der Nummer 112 aber auch abgefragt, ob Symptome einer Corona Virus-Infektion bestehen, wie etwa Fieber. So sollen Infizierte bereits frühzeitig erkannt werden. Dies ist notwendig, weil das Rettungsdienst-Personal bei Hinweisen auf eine Infektion spezielle Schutzmaßnahmen ergreift. Bei den Patienten wird zunächst versucht aus einem Sicherheitsabstand zu klären, ob möglicherweise eine Infektion besteht. Hierzu werden den Patienten, sofern möglich, aus der Distanz einige Fragen gestellt.
Besteht der Verdacht auf eine Corona-Infektion, legt das Team des Rettungsdienstes eine spezielle Schutzkleidung an, zu der neben einer Filter-Maske auch ein Augenschutz und ein Schutzanzug gehören. Wann immer möglich erhält auch der Patient eine Maske, um die Verbreitung von Viren zu begrenzen. Im Lager des Rettungsdienstes besteht ein ausreichend großer Vorrat, um auch in den nächsten Wochen und Monaten geschützt durch die Pandemie zu kommen. Bei der Anmeldung von Notfall-Patienten in den Krankenhäusern wird eine Checkliste verwendet, die mit den Krankenhäusern abgestimmt wurde. Ziel ist es auch hier, Patienten mit COVID-19 früh zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Info:
Wann den Rettungsdienst unter 112 rufen? Bei Unfällen, Atemnot, plötzlichen stärksten Schmerzen, plötzlichen Lähmungen, Sehstörungen, starken Brustschmerzen, stark blutenden Verletzungen, Krämpfen o.ä. sollte immer sofort der Rettungsdienst unter der Notfallnummer 112 gerufen werden. Wenn nötig wird auch der Notarzt alarmiert.
Wann den Ärztlichen Notdienst unter 116117 kontaktieren? Immer dann, wenn akute Beschwerden vorliegen, mit denen normalerweise der Hausarzt aufgesucht würde, also etwa bei Bauch- oder Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen und ähnlichen nicht lebensbedrohlichen Beschwerden. Stellt der Arzt fest, dass ein Transport ins Krankenhaus nötig ist, wird dieser durch den Arzt organisiert.
Quelle: Stadt Münster