Autismus: Bessere Lebensqualität durch individuelle Therapien

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Die Symptome von Autismus sind so unterschiedlich wie die Teilchen eines Puzzles. Experten sprechen daher von der Autismus-Spektrum-Störung. Hintergrund sind komplexe Irritationen des zentralen Nervensystems, welche die Verarbeitung von Wahrnehmungen einschränken, wie das Patientenmagazin „HausArzt“ erklärt.

Titelcover HausArzt-PatientenMagazin Ausgabe II/2020

Autisten leiden schnell unter Reizüberflutung, zum Beispiel durch Geräusche, Licht, Gerüche oder körperliche Nähe. Sie haben Schwierigkeiten, Emotionen zu deuten und angemessen zu reagieren. „Bei der Verständigung sind Ironie und Metaphern problematisch“, erklärt Dr. Christine Preißmann, Ärztin und Vorstandmitglied des Bundesverbands Autismus Deutschland. Viele Betroffene leiden unter ihrer Andersartigkeit sowie Beeinträchtigungen. Viele benötigen lebenslang Unterstützung – oft sogar bei Alltagsangelegenheiten.

Ein Unterstützungsnetz aufbauen

Autismus wird heutzutage meist schon im Kinderalter festgestellt. Es fällt auf, dass der Nachwuchs nicht gerne kuschelt, Spielzeug auf merkwürdige Weise benutzt, keinen Blickkontakt hält und verschiedene Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Bis heute gibt es keine Heilung, und Medikamente helfen allenfalls bei Begleit- oder Folgeerkrankungen wie ADHS, Angststörungen und Depressionen. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene sich ein Unterstützungsnetz aufbauen. Für Eltern bedeutet das: so schnell wie möglich mit dem Haus- oder Kinderarzt darüber reden, was am Verhalten auffällt. „Beim Verdacht auf Autismus wird Ihr Arzt Sie an einen Kinder- und Jugendpsychiater überweisen“, sagt Preißmann. Mithilfe maßgeschneiderter Therapien haben die jungen Patienten eine gute Chance, ein möglichst selbstständiges und glückliches Leben zu führen. Die Wahl der Schulform, ein Schulbegleiter und der Austausch in Selbsthilfegruppen können eine autismusspezifische Therapie sinnvoll ergänzen. Auch bei Erwachsenen können Fördermaßnahmen die Lebensqualität verbessern – für Betroffene und auch für jene, die einem Menschen mit Autismus nahestehen. Mehr dazu im aktuellen „HausArzt“-Heft.

Quelle: Wort und Bild Verlag

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