Stadt investiert 1,53 Millionen Euro für Hochwasserschutz und Ökologie

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Symbolfoto

Neuer Durchlass für Hunnebecke in Nienberge unter der B 54 / Ab 11. Juni Verkehrsbehinderung durch Bauarbeiten

Die Stadt Münster investiert in Nienberge 1,53 Millionen Euro in den Hochwasserschutz und die ökologische Verbesserung der Hunnebecke. Ein 150 Meter langes Stahlbetonrohr mit 2,4 Meter Durchmesser wird unter der Bundesstraße 54 bei der Anschlussstelle Nienberge das vorhandene Rohr mit 1,2 Meter Durchmesser ersetzen. Bis Ende August werden dort im Verlauf des Baches 10 200 Kubikmeter Boden ausgehoben und wieder eingebaut. In Anwesenheit zahlreicher Anwohner gab Oberbürgermeister Markus Lewe mit dem ersten Spatenstich am 6. Juni das Signal zum Start der Arbeiten.

Die Hunnebecke entspringt nördlich von Nienberge und fließt über den Krummen Bach in die Aa. Sie ist ein scheinbar harmloses, weitgehend begradigtes Gewässer, das kaum auffällt. Nicht so am 28. Juli 2014. Damals gingen binnen sechs Stunden 290 Millimeter Regen über Münster nieder. Vor allem im Nordwesten der Stadt kam es zu extremen Überschwemmungen. In Nienberge trat die Hunnebecke über die Ufer und überflutete große Teile des Wohngebiets Waltruper Weg nördlich der Anschlussstelle an die B 54.

Neben kurzfristig realisierten Maßnahmen sollte insbesondere ein neuer, großer Durchlass unter der B 54 den Hochwasserschutz grundlegend verbessern. Die Betroffenen-Initiative „Grünes Wohnen am Bach“, der Landesbetrieb Straßenbau, der Wasser- und Bodenverband und die Stadt verständigten sich darauf in einem Arbeitskreis Hunnebecke. Zunächst wurde geprüft, ob der  neue Durchlass im unterirdischen Rohrvortrieb gebaut werden kann. Ergebnis: Das ist an dieser Stelle nicht möglich, es bleibt nur eine offene Bauweise. Diese wiederum wird etwa zwölf Wochen lang den Verkehr auf der B 54 unvermeidbar erheblich beeinträchtigen.

Zu- und Abfahrt der Bundesstraße wird gesperrt

Voraussichtlich ab dem 11. Juni muss die Zu- und Abfahrt der Bundesstraße in Nienberge in Fahrtrichtung Steinfurt gesperrt werden. Es werden Umleitungen über Altenberger- /Steinfurter Straße und Hülshoffstraße ausgeschildert.

Etwa ab dem 8. Juli muss zusätzlich jeweils eine Fahrspur der B 54 in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden und schließlich ist voraussichtlich ab Ende Juli auch die Abfahrt von der B 54 in Fahrtrichtung Münster nicht mehr möglich. „Diese Termine können sich noch verschieben. Wir verlegen das riesige Rohr in acht Meter Tiefe, da sind im Verlauf der Arbeiten immer Überraschungen möglich“, so Bauleiter Dirk Havermeier vom Amt für Mobilität und Tiefbau. Ein Termin ist aber fix: Spätestens zum Münster-Marathon am 8. September müssen Arbeiten, die den Verkehr beeinträchtigen, abgeschlossen sein, denn dann führt die Marathon-Route über die Umleitungsstrecke.

Der neue Durchlass senkt nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Überflutungen bei Starkregen. Er schafft für den Bach zugleich am Durchlass der B 54 die ökologische Durchgängigkeit zwischen Ober- und Unterlauf. Die Sohle des neuen Rohrs wird 40 Zentimeter unterhalb der Sohle der Hunnebecke liegen, so dass auch im Durchlass Platz ist für eine breite natürliche Substratschicht.

Im  Umfeld des Durchlasses wird die Hunnebecke auf einer Länge von 185 Meter ökologisch aufgewertet. Eingrenzender Erlenbewuchs wird entfernt. Der Bach darf sich wieder freier durch die Landschaft schlängeln, dafür sorgen auch abwechslungsreiche Uferböschungen. Der so gestaltete Bachlauf hat bei Niederschlägen ein zusätzliches Fassungsvermögen von 3000 Kubikmeter Wasser.

Quelle: Stadt Münster

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