Biozid-Einsatz gegen Eichenprozessionsspinner

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Stadt beginnt ab Ende April an 4000 Eichen mit der Bekämpfung der Raupen / Zeitpunkt und Einsatzorte sorgfältig ausgewählt

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Mit Biozid-Sprüheinsätzen an rund 4000 Eichen im gesamten Stadtgebiet beginnt die Stadt Münster in diesem Jahr mit der vorsorglichen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Ab 27. April wird eine beauftragte Fachfirma das Biozid „Forey ES“, mit dem die Stadt im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gemacht hat, an 130 Standorten ausbringen. Voraussichtlich eine Woche werden die Fachkräfte im Einsatz sein. Der Zeitpunkt ist mit Bedacht gewählt worden und orientiert sich unter anderem am aktuellen Entwicklungsstand der Raupen. „Wir setzen auch darauf, dass die Nächte bis Ende April noch etwas wärmer werden“, erläutert Stadtförster Hans-Ulrich Menke. „Denn dann fressen die nachtaktiven Raupen mehr und nehmen das Biozid besser auf.“ Die voraussichtliche Erfolgsquote von 70 bis 90 Prozent sei von vielen Parametern wie Temperatur, Niederschlag, Sonnenscheindauer, Wind und Dauer der Raupenschlupfphase abhängig und könne dadurch auch geringer ausfallen.

Ziel ist es, durch den Einsatz des Biozids viele Raupen gezielt zu bekämpfen, bevor sie ab dem dritten Larvenstadium die Brennhaare entwickeln, die bei Menschen zu Hautreizungen und Atemproblemen führen können. Damit die Eichenblätter vollständig benetzt werden und das Mittel möglichst wenig verweht, kommen Hubarbeitsbühnen und Sprühlanzen zum Einsatz. Ungeschützt sollte der direkte Kontakt mit dem Biozid vermieden werden. Deshalb begleiten Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Einsätze der Fachfirma und sorgen vor Ort dafür, dass Passanten Abstand halten. Erfahrungsgemäß ist das Präparat bereits nach kurzer Zeit eingetrocknet und dann ungefährlich. Bienen wird das Präparat nicht gefährlich und es schont auch andere Nützlinge. „Dennoch handelt es sich um einen erheblichen Eingriff in den Naturkreislauf“, erläutert Andreas Lambert von der Fachstelle Stadtbäume. „Nicht nur der Eichenprozessionsspinner, auch andere Falterraupen können vernichtet werden.“

Die Orte, an denen die präventive Sprühbekämpfung eingesetzt wird, hat das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit nach einem sorgfältigen Monitoring ausgewählt. Kriterien waren ein sehr starker Befall im vergangenen Jahr, die unmittelbare Nähe zu Wohnhäusern oder die Tatsache, dass eine mechanische Bekämpfung extrem aufwendig bzw. kaum möglich war (z.B. Nottulner Landweg, Hammer Straße, Dingbänger Weg, Rüschhausweg, Feldstiege, In der Au / Holunderweg). Auch an einigen Schulen (z. B. Theresienschule, Waldschule Kinderhaus) und Kindertagesstätten (z. B. In der Au) sind Aktionen vorgesehen.

Ab Mitte Mai beginnt dann die mechanische Bekämpfung der Raupen mit dem bekannten Absaugverfahren. Sie kann frühestens ab dem dritten  Larvenstadium erfolgen, wenn die Raupen mit ihren typischen Prozessionen im Baum beginnen. Bis zu zwölf Kolonnen mit Arbeitsbühnen oder als reine Bodenkolonne werden dann im gesamten Stadtgebiet im Einsatz sein.

Weitere Informationen gibt es im Stadtportal unter www.stadt-muenster.de/umwelt. Bei Bedarf kann über die  EPS-Hotline 02 51/4 92-78 78 oder per E-Mail EPS@stadt-muenster.de mit dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit Kontakt aufgenommen werden.

Quelle: Stadt Münster

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