Reanimationskampagne „gemeinsam Lebensretter“ – Wenn das Herz Hilfe braucht

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Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute, um ein Leben zu retten. Erfolgt nicht umgehend eine Herzdruckmassage, treten bereits nach wenigen Minuten irreparable Hirnschäden auf, nach weiteren Minuten ohne Sauerstoffzufuhr ist ein Mensch klinisch tot. Um noch mehr Menschen zu ermutigen, keine Scheu vor der Laienreanimation zu haben, startet die DRF Luftrettung die Kampagne „gemeinsam Lebensretter“.

„Wir haben in den vergangenen Jahren bei der Reanimation eine erfreuliche Steigerung in Deutschland feststellen können“, erklärt Dr. Jörg Braun, Fachbereichsleiter Medizin bei der DRF Luftrettung, „laut einer Analyse aus dem Deutschen Reanimationsregister von 2019 lag die Quote bei 40,8 Prozent. Wir sollten diese Quote aber noch deutlich steigern, immerhin erleiden in Deutschland jedes Jahr 50.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Bisher überleben nur zehn Prozent. Wenn noch mehr Menschen unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten würden, könnten wir nicht nur die Überlebenschancen der Patienten steigern. Wir könnten darüber hinaus erreichen, dass diese Patienten bestmöglich zurück in ein selbstbestimmtes Leben finden. Ziel der Kampagne des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC), des Deutschen Reanimationsregisters, der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie (DGAI) und des Berufsverbandes der Deutschen Anästhesisten (BDA) sind 10.000 gerettete Leben.“

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der Reanimationsquote auf den hinteren Plätzen. Absoluter Spitzenreiter ist Norwegen, 70 Prozent der Bevölkerung sind laut Deutschem Reanimationsregister dort im Notfall bereit, zu helfen.

In einer Notsituation ist sofortige Hilfe wichtig

„Uns geht es nicht darum, Menschen zu kritisieren. Wir wollen genau das Gegenteil erreichen: Denn nur, wenn in einer Notsituation sofort geholfen wird, können unsere Crews Menschenleben retten“, ergänzt Dr. Jörg Braun. Gerade in der Phase der Corona Pandemie und den damit verbundenen Abstandsregeln sei unser Beitrag wichtig, die Bevölkerung über die vorhandenen Empfehlungen zu informieren, die den Menschen auch die Furcht vor einer Ansteckung nehmen.

Ein weiterer Aspekt: Die Sorge medizinischer Laien, mit einer Wiederbelebungsmaßnahme Schäden anzurichten. Natürlich kann es durch Herzdruckmassagen dazu kommen, dass eine Rippe gebrochen wird, doch eine gebrochene Rippe erholt sich wieder, ein irreparabler Hirnschaden nicht.

Damit mehr Menschen gerettet werden können, ermutigen die DRF-Luftretter die Bevölkerung zum beherzten Einsatz. Wie in vielen Lebenslagen, so ist auch im Notfall Musik eine sehr gute Unterstützung. Lieder wie „stayin alive“ von den Bee Gees oder „Atemlos“ von Helene Fischer haben 100 beats per minute, also 100 Schläge pro Minute. Bei einer Herzdruckmassage können diese Songs den Helfern eine gute Orientierung bieten. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.drf-luftrettung.de/de/leben/aktuelles/gemeinsam-lebensretter

Darüber hinaus wird die DRF Luftrettung in den kommenden Tagen weitere Aktionen starten, um möglichst viele Menschen dazu zu animieren, im Notfall helfen zu können.

Auf ihren digitalen Kanälen bei Facebook und Instagram wird die DRF Luftrettung Informationen zum Thema sowie eine spezielle Playlist veröffentlichen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DRF Luftrettung werden Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen geben und laden alle Interessierten zum Austausch ein.

Quelle: DRF Luftrettung

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