Münster für eine Welt ohne Todesstrafe

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Amnesty International informiert am 30. November mit Mahnwache / Verwaltungshochhaus im Licht

Münster beteiligt sich am Samstag, 30. November, am weltweiten Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Am Samstag informiert Amnesty International von 11 bis 18 Uhr mit einer Mahnwache vor dem Rathaus auf dem Prinzipalmarkt. Die Stadt schaltet anlässlich des Aktionstages in der Nacht zum Samstag die Rathaus- und Stadtweinhaus-Beleuchtung innen und außen nicht ab. Außerdem wird das Verwaltungshochhaus des Stadthauses 1 im obersten Geschoss auf allen vier Seiten in weißem LED-Licht erstrahlen.

Der jährliche Aktionstag für die Abschaffung der Todesstrafe wurde 2002 von der christlichen Gemeinschaft Sant` Egidio initiiert. Allein in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren fast 300 Städte beteiligt. Münster gehört dem internationalen Aktionsbündnis „Cities for Life“ seit 2007 an.

Mittlerweile haben 140 Länder die Todesstrafe abgeschafft oder wenden sie nicht mehr an. Zuletzt hat der Präsident der Zentralafrikanischen Republik im September 2019 angekündigt, in seinem Land den Weg zur Abschaffung einzuschlagen. Es gibt aber auch besorgniserregende Nachrichten. Insbesondere im Nahen Osten steigt im Zusammenhang mit Terrorismus die Zahl der Vollstreckungen.

Amnesty International: „Wir sprechen uns für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe aus. Der Respekt vor menschlichem Leben verbietet die Todesstrafe. Sie ist eine grausame und unmenschliche Strafe, die gegen das Grundrecht auf Leben und Würde und gegen das Verbot der Folter verstößt. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, ein Signal gegen die Todesstrafe zu setzen und bei der guten Aktion der Gemeinschaft Sant` Egidio  mitzumachen.“

„Die USA sind seit Jahren das einzige Land auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, das noch Gefangene zum Tode verurteilt und hinrichtet. Die Trump-Regierung kündigte sogar an, Hinrichtungen auf Bundesebene wieder aufzunehmen. Fünf Häftlinge wurden bereits bestimmt, die per Giftspritze hingerichtet werden sollen“, so Amnesty weiter. „Dabei trägt die Todesmaschinerie der USA alle Merkmale eines kaputten Systems. Vor kurzem stoppte ein Gericht im letzten Moment die Hinrichtung des seit 1998 wegen Mordes verurteilten Rodney Reed. Man bezweifelt jetzt, dass Reed einen fairen Prozess bekommen hat. Weil die Jury, die ihn verurteilt hat, ausschließlich aus Weißen bestand. Und er ist Afroamerikaner, während die Ermordete weiß war. Schon immer gab es eine zweite Version der Geschichte, und zwar die von Rodney Reed, der bis heute seine Unschuld beteuert. Tatsächlich konnte die Anklage damals keinerlei konkrete Beweise vorweisen. Reeds Anwälte sprechen von Rassismus im US-Justizsystem und von schlampigen Ermittlungen.“

Trotzdem ist die Zahl der weltweit registrierten Hinrichtungen laut Amnesty gefallen. „Und eine Rekordzahl von 121 UN-Mitgliedstaaten hat sich am 17.12.2018 für einen Hinrichtungsstopp im Hinblick auf die vollständige Abschaffung der Todesstrafe ausgesprochen.“

Quelle: Stadt Münster

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